Am Gründonnerstag war es soweit, der lang ersehnt Tag nach
sechs Monaten war endlich da, der Tag der letzten Chemo mit Epirubicin und
Cyclophosphamid. Morgens war es noch ein bisschen unsicher, da meine Blutwerte
schon wieder nicht ganz ok waren – es nervt mittlerweile. Der kleine Feigling
in mir, hat doch tatsächlich ganz leise gehofft, dass sie verschoben wird, im
letzten Moment wollte da fast jemand kneifen. Aber nach dem Telefonat um 7.15
Uhr gab’s grünes Licht (wollte ich doch auch)!
Mein letzter Beutel Epirubicin – tirililiiii
Mein erster Nach-Chemo-Tag geht irgendwie rum, es ist
Karfreitag und jeder verbringt seinen Tag für sich, alles läuft gefühlt im
Zeitlupentempo. Es ist das letzte Wochenende, bevor Sina nach Thailand fliegt,
sie sortiert ihre Sachen und ist gedanklich schon weit weg. Ich habe am Samstag
Geburtstag und freue mich, dass ich die Chemo hinter mir habe.
Jetzt habe ich nochmal zwei harte Wochen mit Nebenwirkungen
vor mir, ich bin überhaupt nicht begeistert, aber ich werde das tapfer und
stoisch durchstehen.
Mein Geburtstag ist sehr schön, meine Eltern und meine
Schwester kommen zum Kaffee und Kuchen. Es gibt Eierlikörtorte (von mir),
Johannisbeersahnetorte (von meiner Mama) und eine französische Apfeltarte (von
Valerie – eine liebe Freundin von Sina). Wir klönen lange und es ist sehr
schön, eigentlich hätten wir bei mir noch Abendbrot essen können, aber ich kann
leider überhaupt keine Essensgerüche vertragen… und ich habe auch nichts
vorbereitet.
Abends hocken wir zu dritt zusammen und essen Spinatpizza,
die geht gerade immer!
Der Ostersonntag ist entspannt und Ostermontag fliegt Sina
über Amsterdam und Bangkok nach Phuket.
Am Dienstag hole ich mir meine Neupogenspritze ab. Es ist
14.00 Uhr und ich merke, was ich für ein Schisser bis, ich zögere
das bis zur letzten Minute raus. Aber danach habe ich totale Lust auf
Kartoffelsalat! Ich habe zugegebenermaßen noch nie Kartoffelsalat selbst gemacht,
meine Mama macht den allerbesten und so werde ich in regelmäßigen Abständen gut
versorgt. Aber heute natürlich nicht, konnte ja auch keiner ahnen! Ich gehe
schnell im Supermarkt vorbei, aber der Blick auf die Inhaltsstoffe lässt mich
schaudern, das will doch keiner!
Also bereite ich einen blitzschnellen superleckeren
Kartoffelsalat zu, so schwer kann es ja nicht sein. Und da er wirklich sehr
lecker war, hier gleich das Rezept:
Wasserkocher
Kartoffeln
Kartoffelscheiben
Soße:
1 Teelöffel Essig
Salz
Pfeffer
Chili getrocknet
3 kleine Gewürzgurken
¼ Apfel
5 Cocktailtomaten
gekochte Kartoffeln
1 Crème fraîche
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anmachen
schälen und Scheiben schneiden
salzen und kochen
Gewürze verrühren
kleinschnippeln, vermischen
unterrühren
eine Zeitlang durchziehen lassen
mit frischer Petersilie oder Kresse bestreuen
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Dazu gibt es noch einen frischen Gurkensalat und schon
sind wir beide glücklich und gut gesättigt.
Am späten Nachmittag kommt dann doch noch der Müdigkeitsanfall und ich schlafe erstmal eine Stunde.
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