Dienstag, 7. April 2015

Meine letzte Chemo



Am Gründonnerstag war es soweit, der lang ersehnt Tag nach sechs Monaten war endlich da, der Tag der letzten Chemo mit Epirubicin und Cyclophosphamid. Morgens war es noch ein bisschen unsicher, da meine Blutwerte schon wieder nicht ganz ok waren – es nervt mittlerweile. Der kleine Feigling in mir, hat doch tatsächlich ganz leise gehofft, dass sie verschoben wird, im letzten Moment wollte da fast jemand kneifen. Aber nach dem Telefonat um 7.15 Uhr gab’s grünes Licht (wollte ich doch auch)!  

  


Mein letzter Beutel Epirubicin – tirililiiii 


Mein erster Nach-Chemo-Tag geht irgendwie rum, es ist Karfreitag und jeder verbringt seinen Tag für sich, alles läuft gefühlt im Zeitlupentempo. Es ist das letzte Wochenende, bevor Sina nach Thailand fliegt, sie sortiert ihre Sachen und ist gedanklich schon weit weg. Ich habe am Samstag Geburtstag und freue mich, dass ich die Chemo hinter mir habe.

Jetzt habe ich nochmal zwei harte Wochen mit Nebenwirkungen vor mir, ich bin überhaupt nicht begeistert, aber ich werde das tapfer und stoisch durchstehen.

Mein Geburtstag ist sehr schön, meine Eltern und meine Schwester kommen zum Kaffee und Kuchen. Es gibt Eierlikörtorte (von mir), Johannisbeersahnetorte (von meiner Mama) und eine französische Apfeltarte (von Valerie – eine liebe Freundin von Sina). Wir klönen lange und es ist sehr schön, eigentlich hätten wir bei mir noch Abendbrot essen können, aber ich kann leider überhaupt keine Essensgerüche vertragen… und ich habe auch nichts vorbereitet.

Abends hocken wir zu dritt zusammen und essen Spinatpizza, die geht gerade immer!


Der Ostersonntag ist entspannt und Ostermontag fliegt Sina über Amsterdam und Bangkok nach Phuket. 
  

Am Dienstag hole ich mir meine Neupogenspritze ab. Es ist 14.00 Uhr und ich merke, was ich für ein Schisser bis, ich zögere das bis zur letzten Minute raus. Aber danach habe ich totale Lust auf Kartoffelsalat! Ich habe zugegebenermaßen noch nie Kartoffelsalat selbst gemacht, meine Mama macht den allerbesten und so werde ich in regelmäßigen Abständen gut versorgt. Aber heute natürlich nicht, konnte ja auch keiner ahnen! Ich gehe schnell im Supermarkt vorbei, aber der Blick auf die Inhaltsstoffe lässt mich schaudern, das will doch keiner!




Also bereite ich einen blitzschnellen superleckeren Kartoffelsalat zu, so schwer kann es ja nicht sein. Und da er wirklich sehr lecker war, hier gleich das Rezept:

Wasserkocher
Kartoffeln
Kartoffelscheiben

Soße:
1 Teelöffel Essig
Salz
Pfeffer
Chili getrocknet

3 kleine Gewürzgurken
¼ Apfel
5 Cocktailtomaten

gekochte Kartoffeln
1 Crème fraîche

anmachen
schälen und Scheiben schneiden
salzen und kochen



Gewürze verrühren





kleinschnippeln, vermischen




unterrühren
eine Zeitlang durchziehen lassen
mit frischer Petersilie oder Kresse bestreuen

Dazu gibt es noch einen frischen Gurkensalat und schon sind wir beide glücklich und gut gesättigt.

Am späten Nachmittag kommt dann doch noch der Müdigkeitsanfall und ich schlafe erstmal eine Stunde.


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